Neustart im Ökumenischen Kirchenzentrum mit Caritas und Kurbel

Gemeinsam mit der Caritas und dem katholischen Jugendwerk „Die Kurbel“ wollen die evangelische und die katholische Kirche in Oberhausen das Kirchenzentrum am Centro mit einem ökumenischen Seelsorge-Team und einem neuen Konzept wiedereröffnen. Im Mai 2020 war das kirchliche Angebot am Einkaufszentrum unter anderem auf Grund der Corona-Folgen geschlossen worden.

Ganz bewusst wollten die katholischen Christen in Oberhausen ihren ersten stadtweiten Gottesdienst nach der Corona-Pause am Sonntag, 7. August, auf dem Platz der Guten Hoffnung feiern: „Wir haben wirklich gute Hoffnung, dass wir unser Ökumenisches Kirchenzentrum hier bald endlich wieder öffnen können“, sagte der Vorsitzende des Oberhausener Katholikenrates, Thomas Gäng, zu Beginn des Freiluft-Gottesdienstes, zu dem rund 800 Gläubige auf den Vorplatz des Westfield Centro gekommen waren.

„Zusammen mit unseren Partnern von Caritas und Kurbel möchten wir als katholische und evangelische Christen in Oberhausen hier ein neues, attraktives Angebot für die Besucherinnen und Besucher in Deutschlands größtem Einkaufszentrum schaffen.“ Stadtdechant André Müller hob hervor: „Hier am Centro haben wir die große Chance, mit Menschen in Kontakt zu kommen, die oft gar keine Verbindung mehr zu unseren Kirchen haben. Wir wollen ihnen zuhören und – wenn sie mögen – von unserer christlichen Hoffnung auf ein gutes Leben erzählen. Dies möchten wir auch in Zukunft in ökumenischer Verbundenheit tun, mit einem neuen Seelsorge-Konzept und einem neuen gastronomischen Angebot im Kirchenzentrum.“

1997 als bundesweit einmaliges Angebot am damals größten Einkaufszentrum Europas eröffnet, war das Ökumenischen Kirchenzentrum im Frühjahr 2020 zunächst coronabedingt und dann dauerhaft geschlossen worden. Schon zuvor konnten die Kirchen die Einrichtung nicht mehr kostendeckend betreiben – nun machten Lockdowns und Abstandsgebote sowohl finanzielle Planungen als auch die seelsorgliche Arbeit vor Ort kaum möglich. Nachdem daraufhin der evangelische Kirchenkreis seinen finanziellen Rückzug aus dem Projekt ankündigte, starteten die beiden Kirchen vor Ort mit Unterstützung des Bistums Essen eine Neukonzipierung und die Suche nach Partnern, um das Kirchenzentrum wieder öffnen zu können.

Die Katholische Stadtkirche und der Evangelische Kirchenkreis planen nun, mit dem Oberhausener Caritasverband und dem katholischen Jugendwerk „Die Kurbel“ den gastronomischen Part des Kirchenzentrums neu zu gestalten. „Gemeinsam wollen wir hier ein attraktives und gastfreundliches Angebot für die Menschen schaffen, die am Centro unterwegs sind“, erklären Caritasdirektor Michael Kreuzfelder und „Die Kurbel“-Geschäftsführer Frank Janßen. „Zugleich möchten wir hier wertvolle Beschäftigungs- und Qualifizierungsmöglichkeiten schaffen zum Beispiel für Menschen ohne Berufsausbildung, mit psychischen Erkrankungen oder anderen Beeinträchtigungen.“

„Die inhaltliche Arbeit des Kirchenzentrums wird auch künftig ein ökumenisches Seelsorge-Team gestalten“, betont der evangelische Superintendent Joachim Deterding. Dazu stellen sowohl katholische als auch evangelische Kirche pastorales Personal. Zudem werde es auch im neuen seelsorgerischen Konzept des Kirchenzentrums Bedarf für die Mitwirkung ehrenamtlicher Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter geben. Bis zur Schließung war das ehrenamtliche Team eine wichtige Säule des Kirchenzentrums.

Angesichts noch anstehender Umbauarbeiten in den Innenräumen und im Außenbereich, bei denen das Bistum Essen die beiden Kirchen, Caritas und „Die Kurbel“ finanziell unterstützt, können die Beteiligten derzeit noch keine verlässliche Zeitplanung zur Eröffnung nennen.